Im Juni 2019 schloss ich mein Studium an der New Design University in St. Pölten ab. Nach der Uni wollte ich eigentlich in der St. Pöltner oder Wiener Gegend Anstellung in einem Designbüro oder eine Freelancer-Tätigkeit suchen. Es verschlug mich so plötzlich wie ungeplant zurück nach Jenbach. Ohne konkreten Anhaltspunkt, in welchem Rahmen ich meine erworbenen Kenntnisse in Tirol einsetzen konnte, arbeitete ich zunächst auf einer Tankstelle, wie auch schon an den Wochenenden neben der Glasfachschule. Je mehr Zeit verging, desto stärker drängte es mich nach Veränderung. Ich wollte und musste auf meinem eingeschlagenen Weg weitergehen. Und so hielt ich Ausschau nach Designfirmen sowie Büros, die auch nur im Entferntesten mit Gestaltung zu tun haben. Zwar fand sich eine Anzahl von hauptsächlich Agenturen für Webdesign (nicht meine Welt) oder Grafikdesign (schon eher), aber unterm Strich war nichts dabei, das mein Interesse weckte.

Das Jahresende rückte näher. Ich fühlte mich falsch ausgelastet und das immer stärker. Da sprang mir eines Tages auf dem Heimweg nach der Schicht ein „ZU VERMIETEN“-Schild einer bekannten Immobilienmaklerin ungewöhnlich deutlich ins Auge. Es hing im großen Auslagenfenster eines leerstehenden Geschäftslokals, an dem ich praktisch jeden Tag vorbeiging. Bis zu jenem Tag war es nichts weiter als ein Teil meiner alltäglichen Hintergrundkulisse. Ich dachte mir in jenem Moment, „Warum eigentlich nicht?“ und nahm mir vor, gleich zu Beginn der kommenden Woche anzurufen. Am nächsten Tag (Sonntag) hatte ich wieder Schicht, als genau jene Immobilienmaklerin (äußerst charmante Dame mit Handschlagqualität) auf der Tankstelle erschien. Somit hatte sich auch der Anruf erledigt und wir vereinbarten gleich einen Besichtigungstermin – für den 2. Jänner 2020. Wenn das mal nicht nach Neustart klingt!

Wir besichtigten zwei Geschäftslokale: Zuerst eines im Ortszentrum, anschließend jenes, welches mein Interesse ausgelöst hatte. Mein Bauchgefühl tendierte eindeutig zu letzterem Raum. Dieser ist nun mein Atelier für Objektdesign und Glasgravuren!

Die vergleichenden Bilder zeigen den Zustand im Jänner 2020, als ich den Raum übernommen habe, und was ich mit persönlichem Einsatz sowie ’ner Menge Fantasie daraus gemacht habe (Dezember 2021).

Mein Atelier ist einer meiner absoluten Lieblingsplätze. Es ist nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch mein 2. Wohnzimmer. Bei einer 6- bis 7-tägigen Arbeitswoche ist es nur sinnvoll, den Raum so zu gestalten, dass man sich auch viele Stunden darin aufhalten kann, ohne die Wände hochzugehen. Unsere gebaute Umwelt ist in vielerlei Hinsicht maßgeblich für unser Leistungs- und Denkvermögen sowie unser ganzheitliches Befinden! Diese Erkenntnis ist einer der Grundpfeiler meiner Gestaltungsphilosophie und soll auch für jeden erlebbar sein, der als Kunde, Projektpartner, persönlicher Freund oder einfach nur Besucher mein Atelier betritt.

CREDITS:
An dieser Stelle will ich folgenden Firmen danken, die den Umbau meines Ateliers mit Ihrer Expertise und handwerklicher Kompetenz entscheidend befördert haben:

  • Glas Schwarz / 6240 Rattenberg
  • Trockenbau Moser / 6220 Buch i. T.
  • Elektrotechnik Klingenschmid / 6210 Wiesing
  • Tischlerei Roberto Zingerle / 6200 Jenbach
  • Beschriftungen Huber / 6200 Jenbach

ABBILDUNGSVERZEICHNIS:
Bild 1-5: Eigenes Werk, 2021

wahlberg.design

glas | design | kunsthandwerk

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